"Warum gehe ich in diesen Straßen?"

"Porque vou por estas ruas?"

Ein Theaterstück über die deutsch-jüdische Schriftstellerin Ilse Losa

Ilse Losa in Buer 1986                                            (Foto: Doris Horst)

Von Melle-Buer nach Portugal. Drei Schauspieler*innen begeben sich auf die Spuren der Schriftstellerin Ilse Losa (*1913 in Buer bei Melle; † 2006 in Porto).

Die junge jüdische Schriftstellerin Ilse Losa nannte Hitler einen "Verbrecher" und entkam nur mit Glück dem Terror der Nationalsozialisten. Ihr Weg führte sie nach Porto, wo sie fortan lebte. In portugiesischer Sprache verarbeitete sie ihre Erfahrungen von Exil, Fremde und Identität literarisch. Sie schrieb zahlreiche Kinder- und Jugendbücher und übersetzte Autoren wie Erich Kästner, Thomas Mann und Bertolt Brecht.

Dieser Theaterabend bringt das Leben und Werk der in Deutschland fast unbekannten, deutsch-portugiesischen Autorin und Kulturvermittlerin auf die Bühne.


In dem kollektiv entwickelten Stück lassen die drei Darsteller*innen Szenen aus Ilse Losas Kindheit in Melle-Buer, ihrer dramatischen Flucht und ihrem Leben in Portugal lebendig werden. Dabei werden biografische und literarische Elemente miteinander verwoben. Neben Motiven und Figuren aus Ilse Losas Werken, kommt Ilse Losa selbst in Form von Original-Audioaufnahmen zu Wort. Die von der Schriftstellerin behandelten Themen wie Ausgrenzung, Flucht und Vertreibung, aber auch Integration, Heimat und Naturschutz sind noch heute von großer Brisanz. Durch Musik, choreografische Elemente, Texte und Szenen entsteht ein vielschichtiges Porträt, das die Anschauungen und Erfahrungen Ilse Losas lebendig werden lässt und dazu einlädt, die Aktualität ihres Werkes neu zu entdecken.

Es spielen: Cornelia Rössler, Ramona Kozma, Jonas Panhuysen
Regie: Pauline Miller
Technik: Franz Potthoff

Die Premiere des Stückes im November 2021war eingebunden in das bundesweite Festjahr #2021JLID, das der Verein „321-2021: 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland e.V.“ mit großer Unterstützung des Bundes in seiner Geschäftsstelle in Köln organisiert und koordiniert. 

Bundesweit finden rund 1000 Aktionen und Kulturevents statt, die dazu beitragen sollen, kulturelle, politische und interreligiöse Debatten innerhalb der Gesellschaft anzustoßen und deutliche Zeichen gegen den wachsenden Antisemitismus zu setzen. Mehr unter https://2021jlid.de